Microsoft hat heute ein Update seiner Office-Apps fürs iPad mit einigen interessanten neuen Features veröffentlicht:
Word, Excel und Powerpoint gibt’s ab sofort auch auf dem iPhone
Dropbox-Unterstützung wurde hinzugefügt
Das Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten geht jetzt ohne Abo
Richtig gelesen, die Apps aus Microsoft Office auf iPhone und iPad taugen ab sofort auch ohne Abo für mehr als das bloße Öffnen und Anzeigen von Office-Dokumenten. Das macht einen zweiten Blick auf diese Apps sicherlich für den einen oder anderen interessant – und diesen doch noch zum Kunden. Denn das Anlegen eines – zwar kostenlosen – Microsoft-Accounts ist Voraussetzung für die Freischaltung dieser Funktion.
Update: Microsoft hat dennoch einige Funktionen in seinen Programmen gesperrt (siehe Liste auf heise), aber für einfach gehaltene Dokumente sind die Apps sicherlich auch ohne Abo einen Blick wert.
Aber was war eigentlich passiert? Und was ist dran an den Meldungen?
Mit iOS 8 und OS X Yosemite hat Apple die systemweite Suche um Ergebnisse aus dem Internet ergänzt. Es können also Ergebnisse aus Wikipedia oder aus Microsofts Suchmaschine Bing angezeigt werden. Also schließen einige Journalisten, dass also offensichtlich private Daten an Apple, Microsoft oder auch Wikipedia gelangen.
Was bei einer Spotlight-Suche unter iOS 8 oder Yosemite tatsächlich passiert
Apple hat demnach mehrere Sicherheitsmechanismen eingebaut, die verhindern sollen, dass private Informationen zu Apple gelangen:
Spotlight verwendet eine Technologie namens Suchvorhersage, um erste Ergebnisse bereits während des Tippens anzuzeigen. Dazu wird der Spotlight-Index der Festplatte ebenso durchsucht wie diverse Quellen im Internet. Die Anfrage geht aber zuerst an Apple, nicht direkt an andere Anbieter.
Dabei verwendet Apple eine Session-ID, die nur 15 Minuten lang gültig ist. In dieser ID sind weder die eigene IP-Adresse noch andere gerätespezifische Informationen, die zur Zuordnung geeignet wären, enthalten. Apple kann diese Session-IDs also nicht einander zuordnen.
Die Suchanfrage enthält Ortsinformationen, die aber vom Gerät etwas verwischt werden (Apple erhält also nie den genauen Standort), so dass in einer ländlichen Gegend etwa nur die Information weitergegeben wird, in welchem Ortsteil man sich befindet; in der Innenstadt kann diese Information aber auch präziser sein (Häuserblock), um bei der Suche nach dem passenden Geschäft behilflich sein zu können.
Apple klassifiziert Sucheingaben kontextbezogen. Wenn es sich demnach um eine „allgemeine Suchanfrage“ handelt, wird Bing als Suchmaschine einbezogen. Dabei erhält Bing keinerlei Informationen über die Person oder das Gerät, das die Suchanfrage gestartet hat, sondern erhält die Anfrage vom Apple Server (und gibt die Antwort auch an diesen zurück). Zudem soll ein Vertrag zwischen Apple und Microsoft diesen untersagen, entsprechende Suchanfragen sowie Ergebnisse zu speichern.
Fazit: Apple hat keinen Zugriff auf den lokalen Suchindex, aber jede Spotlight-Suchanfrage landet auf dem Apple-Server (wie oben erklärt, halb-anonymisiert). Apple registriert dabei auch, was man im Suchergebnis anschließend auswählt. Im Falle einer lokalen Datei wird allerdings weder der Dateiname noch andere spezifische Informationen erfasst, sondern lediglich der Dateityp.
Wem das zu viel ist, der kann die Funktion in den Systemeinstellungen – Spotlight sowie in den Safari-Einstellungen deaktivieren. Ich persönlich bin mit der Lösung, die Apple gefunden hat, zufrieden. In meinen Augen ist es sehr gut gelöst und wird sowohl dem Datenschutz gerecht, bietet aber in erster Linie einen wichtigen Mehrwert in der täglichen Arbeit mit den Geräten aus dem Hause Apple.
Besonders aus europäischer Sicht haben IT-Anbieter und Cloud-Lösungen seit der NSA-Affäre viel Vertrauen verloren – insbesondere amerikanische Unternehmen. Apple hat nun Taten folgen lassen und wirbt damit, dass das neue mobile Betriebssystem iOS 8 die Daten komplett verschlüsselt (bei Verwendung von Touch ID oder einem Passcode zum Sperren des Geräts) und selbst Apple diese nicht wiederherstellen kann – auch nicht bei physikalischem Zugriff auf das Gerät.
Nach einem zügig veröffentlichten und noch viel schneller wieder zurückgezogenen Update auf iOS 8.0.1 hat Apple mittlerweile Version 8.0.2 des neuen Mobilgeräte-Betriebssystems veröffentlicht.
Vermutliche Ursache für die Probleme mit iOS 8.0.1 war, dass dieses Update vorab nur Apples internem Entwicklerkreis zum Testen zur Verfügung stand – und dieser auf das iPhone 6 erst nach dessen Veröffentlichung zurückgreifen konnte. Somit waren ausgerechnet Besitzer des gerade erst veröffentlichten iPhone-Modells (6 und 6 Plus) von dem gravierenden Problem betroffen, dass sich der Mobilfunk nicht mehr aktivieren ließ und Touch ID nicht funktionierte. Laut Apples Angaben waren ca. 40.000 Nutzer von dem Problem betroffen.
Mit iOS 8.0.2 sind keine neuen Probleme bekannt geworden, so dass man die Software-Aktualisierung nun gefahrlos durchführen kann.
Welche iPhones und iPads unterstützen iOS 8 und was kann es?
Am Mittwoch, 17.09.2014 um kurz vor 19 Uhr MESZ war es so weit: Apple hat die nächste Version seines mobilen Betriebssystems, iOS 8 veröffentlicht. Das Update ist wie üblich kostenlos und der Ansturm muss wie immer gewaltig sein, denn zeitweise reagierten die Apple-Server in den ersten Stunden gar nicht oder Downloads waren nur mit viel Geduld möglich.
Die hohe Server-Last ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass eine Vielzahl von Geräten das neue Apple-Betriebssystem unterstützt, und gemäß den Erfahrungsberichten der Betatester läuft iOS 8 selbst auf den ältesten unterstützten Geräten noch ordentlich flüssig. Folgende Geräte werden unterstützt:
iPhone
iPhone 4S, 5, 5C, 5S, 6, 6 Plus
iPad
iPad 2, 3, 4, Air, mini
iPod Touch ab 5. Generation
Wer sich für die Details von iOS 8 interessiert, findet hier einen ausgezeichneten (englischen) Artikel, der alle Aspekte des Updates detailliert beleuchtet.