Das neue MacBook Pro ist dünner, leichter und leistungsstärker als je zuvor. Und es hat die neue Touch Bar – eine revolutionäre neue Art, deinen Mac zu nutzen.
Quelle: MacBook Pro – Apple (DE)
Sven Kornmann
Das neue MacBook Pro ist dünner, leichter und leistungsstärker als je zuvor. Und es hat die neue Touch Bar – eine revolutionäre neue Art, deinen Mac zu nutzen.
Quelle: MacBook Pro – Apple (DE)
Mac OS X 10.3 Panther war die Version, mit der ich persönlich mich endgültig vom klassischen Mac OS verabschiedete. Ich kaufte meine Box mit den begehrten Panther-Installations-CDs am Veröffentlichungstag in einer Vobis-Filiale in Marburg. Apples Warnehmung im PC-Sektor stieg so weit, dass man ihre Produkte wieder in normalen PC-Läden kaufen konnte.
Die Zahl der aktiven Nutzer von Mac OS X war in einem Jahr von 3 auf 7 Millionen gestiegen. Panther kam mit 100 neue Features, die wichtigsten fasse ich hier zusammen.
Der Unix-Unterbau nahm mit Panther die Neuerungen von FreeBSD 5.0 auf und erhielt Unterstützung für X11, NFS File Locking, UFS, Kerberos, und beliebte Linux-APIs.
Features für die Interoperabilität mit Windows umfassten das Suchen von SMB-Servern im Finder, Unterstützung von SMB-Druckern, Benutzerordner auf SMB-Freigaben, VPN mit IPSec und Active Directory-Integration.
Der schnelle Benutzerwechsel hielt mit Panther Einzug in Mac OS X. Mit dem Klick auf ein Icon in der Menüleiste kann seitdem schnell zwischen Benutzeraccounts auf einem Mac umgeschaltet werden. Der Wechsel wird effektvoll durch einen rotierenden 3D-Würfel animiert.
Die erste Version von FileVault erblickte mit Panther das Licht der Welt. Dabei handelte es sich um die Möglichkeit, den Benutzeraccount in einem verschlüsselten Disk Image zu speichern und so im Falle z.B. eines Diebstahls nicht befürchten zu müssen, dass die wertvollen Daten auf der Festplatte in fremde Hände gelangen. Die Ver- und Entschlüsselung erfolgte schon in der ersten Version von FileVault in Echtzeit und für den Benutzer unbemerkt im Hintergrund.
Auch Apples erster Cloud-Dienst, die iDisk machte Fortschritte und lernte die automatische, bidirektionale Synchronisierung, wie wir sie heute von Dropbox und anderen Diensten kennen.
Auf der Benutzeroberfläche tauchte vermehrt „Brushed Metal“ auf, ein Look, den iTunes von Anfang an getragen hatte. Apps wie der überarbeitete Finder und der neue Safari-Browser übernahmen nun das Erscheinungsbild von gebürstetem Metall. Mit dem Release von Mac OS X 10.5 Leopard vier Jahre später verschwand diese Stilblüte aber wieder.
Ein viel beachtetes Feature war die Einführung von Exposé. Es erlaubte mit einem Druck auf eine Funktionstaste das Anzeigen sämtlicher gerade geöffneter Fenster eines Macs, oder mit einer anderen Taste das Freiräumen des Bildschirms, um freie Sicht und schnellen Zugriff auf die Elemente des Schreibtischs zu bekommen, ohne vorher ein Dutzend Fenster beiseite zu schieben. Dieses Feature wurde im Laufe der Jahre verfeinert und ergänzt und lebt heute unter dem Namen Mission Control fort.
A propos Safari. In den Anfangsjahren gab es keinen besonders guten Web-Browser auf dem Mac. Microsoft war zwar mit Internet Explorer von Anfang an auf Mac OS X vertreten, aber nicht unbedingt ein Wunder an Zuverlässigkeit. Netscape Navigator hatte ein besseres Rendering, war aber mit seinen integrierten Funktionen überladen. Also schaute sich Apple wieder einmal in der Open Source-Community um und wurde bei WebKit fündig. Dieses wurde fortan zur Codebasis von Safari und in kürzester Zeit zum schnellsten und beliebtesten Browser auf dem Mac. Webkit wurde übrigens auch zur Basis von Google Chrome, das erst einige Jahre später debütierte.
Mail übernahm in seiner neuen Version das Rendering von Safari und wurde deutlich schneller. Eine Mail-Thread-Anzeige kam hinzu, die E-Mails im Posteingang nach Konversationen ordnen konnte, und Mailadressen wurden zu Objekten, die man anfassen und verschieben konnte.
Der Finder wurde komplett überarbeitet und bekam nicht nur den neuen Brushed Metal-Look, sondern auch die Seitenleiste, wie wir sie heute kennen. Das Bedienkonzept wechselte von Computer-zentriert zu Benutzer-zentriert, wie Steve Jobs es ausdrückte. Labels, mit denen man Dokumente und Ordner farbig markieren kann, waren erneut ein Erbe vom klassischen Mac OS, das mit Mac OS X 10.3 zurückkam.
Panther hatte auch wieder ein paar Funktionen, die besonders gut in der Kreativbranche ankamen. So wurde die Vorschau-App der mit Abstand schnellste PDF-Viewer auf dem Markt und lernte, PostScript-Dateien mit einem Doppelklick ins PDF-Format umzuwandeln.
Mit der Schriftsammlung stand plötzlich eine leistungsfähige, professionelle Schriftverwaltung zur Verfügung, mit der man Schriften am Mac installieren, anschauen, überprüfen, aktivieren und deaktivieren kann.
iChat, der Instant Messenger, der mit Mac OS X 10.2 Jaguar eingeführt worden war, wurde zu iChat AV und beherrschte jetzt Audio- und Videochats über das AOL Instant Messenger-Netzwerk (AIM). Apple beschrieb es als „Videokonferenzen für den Rest von uns“. Mit iChat AV wurde die Grundlage für das heutige Facetime gelegt, das noch ganz ähnlich aussieht und funktioniert.
Zu guter letzt war iTunes 4 Teil von Mac OS X 10.3 Panther. Die große Neuerung des Jahres 2003 war die Eröffnung des iTunes Music Stores, der in der neuen iTunes-Ausgabe integriert war. In den Jahren zuvor war das Filesharing von Musik übers Internet populär geworden und die Musikindustrie hatte dem nichts entgegenzusetzen. Apple gelang es, die größten fünf Musiklabels ins Boot zu holen, und hatte von Anfang an einen beeindruckenden Musikkatalog in seinem Online-Musikladen. Mit iPod, iTunes und Music Store war ein funktionierendes „Ökosystem“ geschaffen worden und machte Apple zu einem Big Player im Musikgeschäft. Langsam nahm Apples Erfolg Fahrt auf.
Mac OS X (oder macOS, wie es seit 2016 wieder heißt) ist heute Apples Kerntechnologie. iOS, das Betriebssystem von iPhone und iPad, watchOS, das Betriebssystem der Apple Watch und tvOS, das das Apple TV antreibt, basieren alle auf macOS. Als Mac OS X im Jahre 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war die Rede von einer Lebensspanne von einer Dekade oder mehr. Mittlerweile sind wir im 17. Jahr der Weiterentwicklung und es ist kein Ende in Sicht. Wie kam es dazu?
Mac OS X erblickte im Jahr 2000 das Licht der Welt. Drei Jahre zuvor hatte Apples Mitgründer Steve Jobs das Ruder in der Firma wieder übernommen, die ihn in den 80er Jahren vor die Tür gesetzt hatte. Er kam gerade noch rechtzeitig und befreite das Unternehmen nach und nach aus seiner Schieflage, in die es sich im Verlauf der 1990er Jahre immer mehr gebracht hatte.
Zentraler Meilenstein auf dem Weg zu Apples Erfolg – und Basis für viele bahnbrechende Innovationen der kommenden Jahre – war Mac OS X. Apples ursprüngliches Betriebssystem Mac OS war 1984 mit dem ersten Macintosh Computer erschienen und über die Jahre stetig weiterentwickelt worden. Aber es war eine Sackgasse, denn ihm fehlten viele der grundlegenden Technologien moderner Betriebssysteme wie Speicherschutz, Mehrbenutzerfähigkeit, Rechteverwaltung oder echtes Multitasking.
Steve Jobs beschrieb die Eckpunkte des neuen Betriebssystems auf der Macworld Conference 2000 in San Francisco wie folgt:
Apple erkannte, dass die Grundlagen für eine gute Betriebssystembasis schon geschaffen und im harten Alltagseinsatz erprobt worden waren – mit Unix. Speicherschutz, präemptives Multitasking und ein ausgeklügeltes Rechtesystem sorgen „by design“ für eine hohe Stabilität, Leistung und Sicherheit bei Unix-Betriebssystemen. Apple bediente sich hier bei Open Source-Technologien wie FreeBSD und entwickelte seinen eigenen Betriebssystemkern namens „Darwin“, der wiederum von Anfang an als Open Source veröffentlicht wurde.
Nicht nur im Bereich der Netzwerk-Technologie setzt Apple ebenfalls von Beginn an stark auf offene Standards. Gleich mit der ersten Version hielt Unterstützung für TCP/IP, AFP, SMB/CIFS, NFS, LDAP, PDF, PPP, PPPoE, SLIP, XML, SOAP, WebDAV und Java Einzug in Mac OS X. Nicht zuletzt die Grundlage dafür, dass sich Macs in jeder Netzwerk-Umgebung leicht integrieren lassen und von Haus aus für die Arbeit mit dem Internet prädestiniert sind.
Die grafischen Fähigkeiten von Mac OS X wurden auf drei Säulen aufgebaut:
Quartz ist vermutlich auch heute noch konkurrenzlos unter den 2D-Grafikausgaben der Betriebssysteme. Die gesamte Bildschirmausgabe von Mac OS X basiert auf dem von Adobe entwickelten PDF-Standard. Rendern, Schriftglättung, Anwenden von Transparenzen und Compositing der Bildschirmausgabe erfolgen in Echtzeit und alle Mac-Anwendungen können auf die Fähigkeiten der Quartz Engine zurückgreifen. Aus diesem Grund können aus jeder Mac-App heraus PDF-Dokumente erstellt werden. Mit Mac OS X 10.1 kam 2001 noch die Fähigkeit einer direkten PostScript-Ausgabe für den Druckproduktionsprozess hinzu.
OpenGL für die 3D-Darstellung ist Industriestandard und kam auch bei Mac OS X zum Einsatz – inkl. Hardwarebeschleunigung durch die Grafikkarte.
QuickTime, im Jahr 2000 ein quasi-Industriestandard, fügte Mac OS X Fähigkeiten wie digitales Audio und Video sowie Internet-Livestreaming hinzu.
Mit ColorSync war bei Mac OS X auch zum ersten Mal ein voll integriertes Farbmanagement-System an Bord, das den Mac ohne Zusatzausrüstung Softproof-fähig machte – ein Killer-Feature insbesondere für die grafische Industrie.
Drei Programmierschnittstellen (APIs) lieferte Apple mit Mac OS X 10.0 und 10.1 aus:
Classic und Carbon waren Konzessionen an die bestehende Nutzerbasis, um ihr einen sanften Umstieg auf das neue System zu ermöglichen. Mit der Classic-Laufzeitumgebung waren alte Mac OS-Anwendungen direkt in Mac OS X lauffähig. Carbon erleichterte es Programmierern, ihre alten Anwendungen fit für Mac OS X zu machen, so dass diese von den Fähigkeiten des neuen Systems Gebrauch machen konnten und nicht zuletzt auch dessen Look and Feel erhielten. Cocoa als moderne Laufzeitumgebung für native Mac OS X-Anwendungen wies mit seinem objektorientierten Ansatz den Weg in die Zukunft der App-Entwicklung für den Mac und andere Plattformen, die noch kommen sollten.
Das Design von Mac OS X war eine Revolution. Das Glasperlen-Design mit seinen roten, gelben, grünen und blauen Buttons mit 3D-Anmutung sollte für Jahre ein charakteristisches Hauptmerkmal der Mac-Benutzeroberfläche bleiben.
Ziel der Macher war es, ein interaktives und hilfreiches, weil selbsterklärendes Design zu erschaffen. Aktive Buttons waren blau eingefärbt, die Ampel-Buttons zeigten ihre Funktion beim Überfahren mit der Maus. Inaktive Fenster wurden halbtransparent dargestellt, dazu ihre Buttons ausgegraut. Öffnen- und Sichern-Dialoge fuhren wie ein Rolladen aus dem zugehörigen Fenster heraus, so dass man sie immer zuordnen konnte. Fenster im Hintergrund konnten mit einem Klick auf den Schließen-Button direkt geschlossen werden, ohne sie zuvor in den Vordergrund holen zu müssen. Mit dem Dock, einer Programm- und Dokumentenleiste, wurde die Schreibtisch-Metapher um ein neues Ordnungs-Element ergänzt. Vieles von der ersten Version von Mac OS X ist bis heute geblieben – und selbstverständlich geworden.
Schon bei der Präsentation von Mac OS X 10.1 im September 2001 skizzierte Apple ein Bild vom Mac als Medienzentrale für CD-, DVD-, MP3-Player, Mobiltelefone und Handhelds. Schon früh fokussierte man sich darauf, das Betriebssystem mit den entsprechenden Fähigkeiten auszustatten. So war das Betriebssystem schon 2001 in der Lage, CDs und DVDs ohne Zusatzprogramme zu brennen. Die App Digitale Bilder erlaubte den Import von Fotos und Videos von Digitalkameras. DVD-Player war serienmäßig für die Wiedergabe von Film-DVDs mit an Bord, ebenso wie iTunes für die Musikwiedergabe sowie das Rippen und Brennen von Musik-CDs. iMovie als Videoschnitt-Lösung und iDVD für beeindruckendes DVD-Authoring komplettierten das Portfolio der serienmäßig mitgelieferten Software. Apple hatte zudem hochwertige Schriften in Mac OS X integriert, die allein schon die Anschaffung des neuen Betriebssystems für Viele aus der kreativen Branche rechtfertigten.
Von Anfang an war auch die Unterstützung zahlreicher Sprachen mit an Bord, inklusive der Möglichkeit, dass Benutzer-Accounts auf einem Mac unterschiedliche Sprachen verwenden konnten. USB-Drucker werden schon seit den ersten Versionen von Mac OS X automatisch erkannt und eingerichtet, zahllose Druckertreiber und viele verschiedene Protokolle zur Druckeranbindung komplettierten die Ausgabemöglichkeiten.
Eine solide Grundlage, durchdachtes Design und Softwarekonzept – all diese Punkte sind auch heute noch Basis von macOS und waren Türöffner für den Erfolg der Mac-Plattform in den kommenden Jahren.
Zur Vertiefung: Alle Keynotes zu Mac OS X von 10.0 bis 10.12
Wieso sticht macOS als Betriebssystem unter seinen Konkurrenten hervor? Warum bezeichnen es Manche als das beste Betriebssystem? Handelt es sich nur um einen Hype oder steckt doch mehr dahinter? Was sind die Neuerungen von macOS Sierra, das Apple im Oktober 2016 veröffentlicht hat?
Bis zum Ende des Jahres will ich nützliche Funktionen von macOS Sierra und dem Mac im Allgemeinen beleuchten. Stay tuned!
Für Geeks habe ich unten eine Playlist mit allen 13 Video-Präsentationen der bisher veröffentlichten Versionen von Mac OS X, von 10.0 Puma bis 10.12 Sierra, zusammengestellt. Viel Spaß beim Anschauen!
In diesem Video habe ich mal eine schnelle Übersicht über die verschiedenen Darstellungs-Optionen im Finder zusammengestellt.
Es gibt vier grundlegende Ansichten im Finder:
Jede dieser Ansichten kann man durch unterschiedliche Sortierkriterien wie Name, Änderungsdatum, Größe etc. anpassen. Ganz neu in Sierra ist außerdem eine Darstellungsart hinzugekommen, die man aus Windows kennt (und mancher User lange am Mac vermisst hat). Im Video erfahrt ihr mehr.