Das neue MacBook Pro – Design, Leistung und Features

Apple hat Ende Oktober 2016 das neue MacBook Pro vorgestellt. Nach vier Jahren hat sich das Gehäusedesign wieder mal verändert – es wurde kompakter und leichter und ist in zwei Farben erhältlich.

Die Leistungsfähigkeit hat sich insbesondere im Bereich der Verarbeitungsgeschwindigkeit zwischen CPU, Speicher, Grafik und externer Peripherie erheblich gesteigert. Bei den Schnittstellen hat Apple einmal wieder einen radikalen Schnitt vollzogen und setzt mit kombinierten Thunderbolt 3 und USB C-Anschlüssen auf die nächste Generation – einen universellen Anschluss für alles.

Mit Touch ID und Touch Bar wird außerdem ein bekanntes und auf dem Mac neues Bedienkonzept eingeführt. Weitere Einzelheiten verrät das Video.

Neuerungen in Mac OS X 10.5 Leopard

Technische Innovationen Apples im Jahr 2007

Apple brachte Mac OS X 10.5 Leopard im Herbst 2007 auf den Markt, über zwei Jahre nach dem Launch von Mac OS X 10.4 Tiger, und mit über 300 neuen Features an Bord. Zwischenzeitlich hatte Apple den Intel-Switch verkündet und vollzogen. In nur acht Monaten war im Laufe des Jahres 2006 die gesamte Produktlinie des Macs auf Intel umgezogen. Aus iBook und PowerBook wurde Macbook und Macbook Pro, aus dem Power Mac wurde der Mac Pro, nur der iMac behielt seinen Namen.

Apple erkannte, was es bedeutete, dass Macs nun die Hardware-Architektur mit Windows-Computern teilten. Und so entwickelten sie mit Bootcamp eine Software, die es Anwendern ermöglichte, Windows XP oder Vista auf einer separaten Partition auf dem Mac zu installieren und zu booten. Bootcamp wurde mit jeder Version von Mac OS X weiterentwickelt und erhielt Support für die jeweils aktuellen Windows-Versionen. Manche Anwender behaupten, dass ein Mac die beste Hardware für einen stabilen Betrieb von Windows sei (ich habe das nie persönlich überprüft).

2007: Geburtsstunde des iPhone

Ein original iPhone von 2007 – auch 2016 noch funktionsfähig.
Ein original iPhone von 2007 – auch 2016 noch funktionsfähig.

2007 war auch das Jahr des ersten iPhones. Dieses baut auf einer dritten Prozessorarchitektur auf, nicht PowerPC oder Intel, sondern ARM. Apple hatte also in den Vorjahren nicht nur den Intel-Switch bewerkstelligen müssen, sondern auch noch einen ARM-Switch (ganz abgesehen vom Aufwand, der betrieben werden musste, um aus Mac OS X das Mobil-Betriebssystem iOS zu machen und die gemeinsame Entwicklung beider Projekte fortan zu koordinieren). Sicherlich zahlte sich hier aus, dass Mac OS X von Anfang an prozessorunabhängig programmiert worden war, so dass man alle Komponenten einfacher auf das neue Hardware-Design und die neuen Anforderungen anpassen konnte.

Innovationen von Mac OS X 10.5 Leopard

Mac OS X Leopard wurde die erste und einzige Version von Mac OS X, die mit derselben Installations-DVD als Universal Binary sowohl auf PowerPC, als auch Intel installiert werden konnte. Leopard war außerdem das erste vollständige Mac OS X in 64-Bit, „from top to bottom“, um Steve Jobs zu zitieren. Um die Leistungsfähigkeit eines 64-Bit-Systems zu demonstrieren, bearbeitete Jobs auf der Präsentation ein 1 Gigapixel-Digitalfoto (32.000 x 32.000 Pixel) mit je einer 32- und einer 64-Bit-App. Weil letztere wesentlich mehr Speicher adressieren kann, ist auch die Verarbeitung riesiger Datenmengen deutlich schneller.

Eine weitere neue Technologie, die „unter der Motorhaube“ eingeführt wurde, ist Core Animation. Diese ermöglichte neue Animationen von Text, Bildern, Videos und OpenGL, alles berechnet auf der Grafikkarte. Leopard machte auf der Benutzeroberfläche an zahlreichen Stellen Gebrauch von Core Animation.

Neuer Desktop

leopard_desktopApple renovierte das grafische Erscheinungsbild von Mac OS X 10.5 Leopard deutlich im Vergleich zu seinen Vorgängern und räumte mit dem Wildwuchs der vergangenen Jahre auf. Sowohl der ursprüngliche Streifenlook als auch das Brushed Metal-Design wurden durch ein einheitliches, dunkleres Finish der Fensterelemente abgelöst. Buttons verloren das Kugelartige und wurden etwas flacher. Die Menüleiste wurde halbtransparent, so dass der Farbton von Hintergrundbildern hindurchschimmerte, das Dock erhielt ein neues 3D-Finish, in der Anmutung wie ein gläserner Regalboden, in dem sich Fensterinhalte widerspigelten. Mit Fächer- und Gitterdarstellung gab es zwei neue Darstellungsmöglichkeiten von Ordnerinhalten im Dock.

Der Finder lernte ebenfalls einen neuen Darstellungsmodus, Cover Flow. Dabei wird der Ordnerinhalt wie in einem Regal aufrecht nebeneinander stehend angeordnet und inklusive Live-Vorschau angezeigt, so dass man ein Dokument nicht mehr öffnen muss, um seinen Inhalt zu sehen. Als Ergänzung kam Quicklook dazu, bei dem man durch Klicken eines Vorschau-Buttons oder Drücken der Leertaste eine sofortige Dokumenten-Vorschau in voller Größe angezeigt bekommt, ohne erst das zugehörige Programm öffnen zu müssen.

Die Finder-Seitenleiste wurde durch einen neuen Freigabe-Bereich ergänzt, in dem automatisch im lokalen Netzwerk verfügbare Computer und Server angezeigt werden. Noch unter Apples altem Cloud-Dienst .Mac wurde erstmals die Zurück zu meinem Mac-Funktion vorgestellt, mit der man in diesem Bereich erstmals über das Internet auf den entfernten Zweitmac zugreifen konnte.

Die Spotlight-Suchfunktion wurde in Leopard komplettiert, indem sie nun auch auf  Macs und Servern funktionierte, die über das Netzwerk verbunden waren.

„Kleinigkeiten“ und ein Killer-Feature

Safari erhielt ein nettes kleines Feature namens Web Clips, mit dem man einen beliebigen Bereich einer Webseite „ausschneiden“ und diesen Schnipsel als Widget ins Dashboard hinzufügen konnte. Diese Funktion existiert sogar noch in macOS Sierra und Safari 10.

Exposé wurde um Spaces ergänzt. Seitdem kann man auf dem Mac mehrere Schreibtische haben und bequem zwischen ihnen hin und herschalten.

In iChat tobten sich die Apple-Entwickler mit Effekten des neuen Core Animation-Features aus. So konnte man nun die aus Photo Booth bekannten Effekte in Videochats verwenden. Mit iChat Theatre war es möglich, Präsentationen, Diashows oder Dokument-Vorschauen in Videokonferenzen zu integrieren. All das ist leider mittlerweile Geschichte, bis auf die „einfache“ Videotelefonie-Funktion von Facetime.

time_machineDas Killer-Feature von Mac OS X 10.5 Leopard war meiner Meinung nach Time Machine. Jeder weiß, dass Backups wichtig sind, aber keiner fertigt welche an, zumindest nicht regelmäßig. Diesen Umstand griff Apple auf und entwickelte eine Lösung, die mit nur einem Klick aktiviert wurde. Man benötigte lediglich eine externe Festplatte, die man an den Mac oder eine eventuell vorhandene Airport Basisstation anschloss, und schon wurden automatisch stündliche Backups des Macs angefertigt. Time Machine ist so angelegt, dass nur geänderte Daten neu gesichert werden. Man kann virtuell in der Zeit zurückreisen und hat Zugriff auf Funktionen wie Spotlight und Quicklook, um das richtige Dokument zu finden und eine Vorschau anzuzeigen, bevor man es mit einem Klick wiederherstellt. Bei Bedarf, z.B. bei einem Festplatten-Crash, lässt sich auch der gesamte Mac vom Backup wiederherstellen.

Time Machine im Finder von macOS Sierra
Time Machine im Finder von macOS Sierra

Fazit zu Mac OS X 2000 bis 2007

Das sind sie, die großen Umwälzungen des Jahres 2007 und die wichtigsten Features von Mac OS X 10.5 Leopard. Funktionen wie Time Machine, Spaces und Quicklook in Leopard haben die Produktivität am Mac erhöht, Core Animation neben der effizienteren Ressourcen-Nutzung für einen gewissen Spaßfaktor bei der Arbeit gesorgt, der bis heute geblieben ist. Damit ist die Kurzübersicht über die ersten acht Jahre Mac OS X abgeschlossen, die nächsten acht Jahre von Snow Leopard 2009 bis Sierra in 2016 werden ebenfalls sehr interessant werden. Was hat sich seitdem insbesondere auf der Mac-Seite getan? Bleiben Sie dran!

Hier geht’s zu den Artikeln zu Mac OS X 10.0 bis 10.4

Innovationen aus Mac OS X 10.4 Tiger

Technologien der Apple-Plattform, die 2005 das Licht der Welt erblickten

Weiter geht’s mit der kompakten Rückschau auf 17 Jahre Mac OS X bzw. macOS und welche Innovationen Apple im Laufe der Zeit in sein Betriebssystem gebracht hat. In diesem Artikel geht es um Mac OS X 10.4 Tiger.

Screenshot von Mac OS X 10.4 Tiger. Markant rechts oben das blaue Lupen-Symbol. Die Classic-Umgebung war noch Bestandteil des Systems. Im Bild ist auch eine Remote Desktop-Verbindung zu einem Windows-System aufgebaut.
Screenshot von Mac OS X 10.4 Tiger. Markant rechts oben das blaue Lupen-Symbol. Die Classic-Umgebung war noch Bestandteil des Systems. Im Bild ist auch eine Remote Desktop-Verbindung zu einem Windows-System aufgebaut.

Auf der WWDC 2004, Apples jährlicher weltweiter Entwicklerkonferenz betrachtete Apple den Übergang vom klassischen Mac OS zu Mac OS X (den Jobs auch mal als „Gehirntransplantation“ bezeichnet hat) mit Panther im Jahre 2003 als abgeschlossen. Der Nachfolger von 10.3 Panther, 10.4 Tiger war das erste große Update von Mac OS X, das Apple nicht ein Jahr später, sondern erst im April 2005 ausliefern würden. Das hatte wohl mit einer weiteren großen Umstellung zu tun, die unmittelbar bevorstand: Apple war in Begriff, nicht nur den Prozessor-Lieferanten, sondern sogar die gesamte Prozessorarchitektur von PowerPC (Motorola und IBM) zu Intel zu wechseln.

Der Intel-Switch

Was normalerweise einen gewaltigen Kraftakt, eine weitere „Gehirntransplantation“, bedeuten würde, ging tatsächlich fast binnen Jahresfrist über die Bühne und selbst Apple dürfte im Nachhinein gesehen überrascht gewesen sein, wie schnell der Intel-Switch am Ende abgeschlossen war – weit früher als geplant. Der schnelle und reibungslose Übergang zu Intel war möglich, da Apple offenbar im Geheimen von Anfang an, also seit Mac OS X 10.0, parallel zur PowerPC-Version immer auch eine Intel-Variante von Mac OS X mit entwickelte, „nur für den Fall“, wie Steve Jobs es ausdrückte.

*Source: http://www.flickr.com/photos/kengz/17981887/ *Photographer ken.gz *Taken on June 7 2005 {{cc-by-2.0}}
*Quelle: http://www.flickr.com/photos/kengz/17981887/ *Photographer ken.gz *Taken on June 7 2005 {{cc-by-2.0}}

Dieser „Fall“ war 2005 eingetreten. Die Entwicklung der G4-Prozessoren von Motorola ging schon seit längerem nur noch in kleinen Schritten voran. Der Hoffnungsträger G5 von IBM, der in den Desktop-Macs zum Einsatz kam, hatte im Vergleich beeindruckende Leistungswerte, war aber für den Einsatz in Mobilgeräten bei weitem nicht sparsam genug. Und die zukünftigen Entwicklungspläne der PowerPC-Lieferanten ließen keine Hoffnungsschimmer aufkeimen. Gleichzeitig steckte Intel mit seinen Pentium IV-CPUs in einer ähnlichen Klemme, hatte aber im Gegensatz zu IBM & Co. einen Ausweg: Die Core-Architektur stand in den Startlöchern und versprach in Zukunft, das Verhältnis von Leistung zu Stromverbrauch zu liefern, das Apple sich wünschte. So kam es dann ab 2006, als die ersten Intel-Macs ausgeliefert wurden und Mac OS X 10.4 das erste Mac-Betriebssstem wurde, das sowohl in einer PowerPC-, als auch einer Intel-Version ausgeliefert wurde. Der Nachfolger, Mac OS X 10.5 Leopard, würde 2007 sogar als Universal Binary ausgeliefert werden, also sich mit ein und derselben Installations-DVD sowohl auf Intel-, als auch auf PowerPC installierten lassen. 2009, mit der Veröffentlichung von Mac OS X 10.6 Snow Leopard, war dann Schluss mit der Unterstützung von PowerPC-Prozessoren.

Innovationen abseits von Mac OS X

Auf der WWDC 2004 präsentierte Apple seine erste Airport Express-Basisstation. Dieser WLAN Accesspoint eignete sich zur Erweiterung der Reichweite des heimischen WLANs, brachte aber außerdem einen USB-Port zum Anschluss eines Druckers, sowie einen kombinierten analogen und optischen Audio-Ausgang im 3.5 mm-Format. Schloss man die Airport Express im Wohnzimmer an der Stereoanlage an, konnte man von einem beliebigen Mac oder PC mit iTunes im Netzwerk die Musik-Ausgabe steuern. Damit war der Vorläufer der Airplay-Technologie geboren, das Vorbild für vernetztes Home-Audio, wie wir es heute beispielsweise von Firmen wie Sonos kennen.

2004 trat Apple erstmals als Technologiepartner der Autoindustrie auf. BMW wurde als erster Hersteller mit iPod-Integration vorgestellt. Die wichtige Erkenntnis: Kunden wollen auch im Auto nicht auf ihren iPod und dessen Bedienkomfort im Umgang mit riesigen Musikbibliotheken verzichten. Da war Apple nicht nur als Lieferant für passende Anschlusskabel gefragt.

Weiteres Highlight außerhalb von Mac OS X war die Vorstellung von Apples 30″ Cinema Display mit WQXGA-Auflösung (2560 x 1600 Pixel) für über 3.000 €. Gleichzeitig verabschiedete man sich von einem der letzten proprietären Anschlüsse, dem digitalen Apple Display Connector (ADC) und setzte fortan auf DVI (wenn auch meistens mit eigens entwickelten Steckerformen wie Mini VGA, Mini DVI oder später Mini Display-Port – auch damals schon musste ein Mac-User den ein oder anderen Adapter mit sich führen, um vollständig „kompatibel“ zu sein).

Innovationen in Mac OS X 10.4 Tiger

Nun aber zum Betriebssystem selbst. Im Vergleich zu Panther mit seinen über 100 neuen Features wurde Tiger sogar mit über 150 neuen Features angepriesen. Die Liste der Features, die dann auf der Bühne vorgestellt wurden, war dann aber doch kürzer als beim Vorgänger, was wohl auch daran liegt, dass die Software-Ausstattung von Mac OS X so langsam komplett war. Fortan gingen die Optimierungen mehr und mehr in den weniger sichtbaren Bereich des Betriebssystems.

Mit Tiger ging der Ausbau zum 64 Bit-Betriebssystem weiter, erstmals wurde neben dem klassischen POSIX auch das ACL-Rechtesystem unterstützt. Apple brachte die Windows-Kompatibilität weiter voran, indem die SMB-Performance verbessert wurde und Technologien wie Kerberos oder NTLMv2 unterstützt wurden.

Safari erlernte den Umgang mit RSS-Feeds (eine Technologie, die mittlerweile wieder aus dem Browser entfernt wurde) und iTunes nahm mit Podcast einen aufstrebenden Trend auf (das technisch übrigens ebenfalls die RSS-Technologie nutzt). Der iTunes Store erhielt eine eigene Podcast-Rubrik. In das Verzeichnis kann man sich übrigens auch heute noch eintragen und so selbst als Podcaster kostenlos Eingang in den iTunes Store finden – unter http://www.apple.com/de/itunes/podcasts/ gibt’s weitere Informationen dazu!

QuickTime wurde in Version 7 vorgestellt und brachte Unterstützung für den H.264-Videocodec. H.264 war ein Meilenstein und ist auch heute noch gebräuchlicher Videostandard im Internet und auf BluRay-Discs.

Neben einem leistungsfähigen neuen Video-Codec integrierte Apple mit Core Image und Core Video zwei grundlegende Funktionen ins System, die den Prozessor entlasteten, indem Bild- und Videoverarbeitung auf die immer leistungsfähiger werdende Grafikkarte ausgelagert wurden. Damit einhergend wurden schön anzusehende Echtzeit 3D-Effekte möglich, die Apple in einigen seiner Systemprogramme zur Schau stellte.

ichat-av-screenshotAuch iChat übernahm H.264 und das neue Core Image/Core Video für seine Videokonferenz-Funktion, was einen deutlich sichtbaren Qualitätssprung bedeutete und der App coole Animationen bescherte. iChat unterstützte in Tiger Konferenz-Schaltungen mit bis zu zehn Teilnehmern bei Audio-Chats und bis zu vier Teilnehmern bei Video-Konferenzen. iChat, bzw. dessen Nachfolger, die Nachrichten-App, beherrschten dieses Feature bis OS X 10.11 El Capitan. Mit dem Abstieg der klassischen Instant Messenger verblasste auch die Bedeutung von iChat Videokonferenzen im Laufe der Zeit. Die Features sind heute aber nicht verloren, sondern in Facetime gewandert, das auf Apples eigenen iMessage-Dienst aufbaut.

Das Dashboard war ein Vorläufer der Mitteilungszentrale und nahm Mini-Programme wie Uhr, Taschenrechner, Notizzettel, Wetter etc. auf. Diese sogenannten Widgets waren in den Jahren zuvor bereits durch Zusatztools wie Konfabulator populär geworden. Apple sprang auf den Zug auf und machte sich die Funktion in Mac OS X 10.4 zu eigen (zur Freude der Anwender und zum Leidwesen der Konfabulator-Entwickler. Deren Technologie wurde von Yahoo aufgekauft und immerhin noch zwei Jahre lang weiterentwickelt).

Automator hatte auf der WWDC 2004 seine „five minutes of fame“. Die innovative Anwendung ist auch heute noch Bestandteil von macOS und erlaubt „visuelles“ Skripten mit Apple Script, indem man keine Zeile Code mehr schreiben muss, sondern Funktionen wie Lego-Bausteine zusammensetzt. Damit sind beeindruckende selbstgebaute Lösungen möglich, die als richtige Programme gespeichert werden oder auch an Kalender, Druckfunktionen und andere Systemdienste angehängt werden können.

Spotlight

Die wichtigste und revolutionärste Funktion von Mac OS X 10.4 Tiger dürfte allerdings Spotlight sein. Sie wird als kleine Lupe in der oberen rechten Bildschirmecke aufgerufen. Spotlight legt einen kompletten Suchindex der Festplatte an und findet nicht nur Dateinamen, sondern durchsucht auch den Inhalt sowie die Metadaten von Dokumenten. Von Anfang an wurden die wichtigsten Formate wie PDF, Word und Excel unterstützt. Durch Erweiterungen konnten Entwickler ihre eigenen Dokumenten-Formate ebenfalls fit für Spotlight machen.

Das Besondere in Spotlight besteht darin, dass es dokumenten- und programmübergreifend durchsucht. Die Funktion war von Anfang an sehr schnell und lieferte schon Ergebnisse, während man noch tippte. Und Spotlight beherrschte von Beginn an semantische Suchanfragen, zumindest in einem begrenzten Rahmen. Eine Suche musste sich damit also nicht auf einen einzelnen Begriff beschränken, sondern konnte auch lauten: „E-Mails von Lieschen Müller im April“. Spotlight ist eine Voraussetzung für Siri, besonders auf dem Mac. Allerdings ist es keine künstliche Intelligenz und versteht nicht automatisch, was der Anwender finden will. Man muss ein paar Regeln lernen, wenn man die volle Leistungsfähigkeit von Spotlight ausschöpfen will. Als Hilfe gibt es Artikel wie diesen hier oder auch Apples Referenz.

Rechnen mit Spotlight
Rechnen mit Spotlight

Die anfängliche Einschätzung, dass mit Spotlight die Tage von Ordnern und Struktur im Finder gezählt seien, dürfte sich indes nicht bewahrheitet haben. Spotlight ist dennoch eine etablierte Größe unter den Mac OS X-Innovationen und bewährt sich alltäglich bei der schnellen Suche zwischendurch, als Anwendungs-Starter oder Taschenrechner.

Ein mächtiges Feature, das durch Spotlight die Fähigkeiten des Finders erweitert hat, ist die Möglichkeit, Suchanfragen nach demselben Schema wie intelligente Playlists in iTunes zu bauen und als intelligente Suchordner dauerhaft zu speichern.

Komplexe Spotlight-Suche im Finder (hier macOS Sierra)
Komplexe Spotlight-Suche im Finder (hier macOS Sierra)

Das waren sie, die Innovationen von Mac OS X 10.4 Tiger. Von April 2005 bis Herbst 2007 war es die aktuelle Version von Apples Betriebssystems. Und es gab one more thing: Die Intel-Version von Tiger brachte ein Feature namens Rosetta mit. Damit konnten PowerPC-Anwendungen, die noch nicht auf die Intel-Prozessorplattform portiert worden waren, nativ ausgeführt werden. Im Gegensatz zur Unterstützung von klassischen Mac OS-Apps musste dafür nicht extra ein ganzes Betriebssystem geladen werden, sondern die Ausführung von Rosetta war ressourcenschonend und transparent. Ein weiterer Grund, warum der Switch zur Intel-Plattform so zügig und reibungslos ablief.

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